32 bit HDR-Datei in Photomatix erstellen

Die Grundlage der HDR-Bearbeitung in Photomatix und vielen anderen HDR-Programmen ist die 32 bit HDR-Datei. Nur darin kann der komplette Kontrastumfang 1:1 festgehalten werden. Nachdem diese Datei erstellt wurde, führt man für gewöhnlich das Tone Mapping durch, wodurch der Inhalt der HDR-Datei auf 8 oder 16 bit komprimiert wird. Dazu aber später mehr. Kümmern wir uns zuerst um die Erstellung einer 32 bit HDR-Datei aus unserer vorherigen Belichtungsreihe mit den 3 Einzelbildern.

Ich selber arbeite zur Zeit mit der englischen Version 5.2 Es gibt auch Deutsche Versionen von Photomatix. Die Anordnung der Buttons ist seit der Version 4 immer identisch, so dass es hoffentlich kein Problem ist, wenn ich die englischen Bezeichnungen verwende.

Wir öffnen Photomatix und klicken oben links auf den Button "Load Bracketed Photos", um unsere 3 Einzelbilder zu laden.
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Dann suchen wir den Ordner mit unseren 3 tif-Dateien, markieren alle 3 und klicken auf öffnen. Es erscheint ein neues Fenster, in dem die ausgewählten Dateien nochmals angezeigt werden. Jetzt setzen wir noch einen Haken bei "Show intermediary 32 bit HDR-image". Sonst wird die 32 bit HDR-Datei nämlich nicht angezeigt. Danach brauchen wir nur noch auf OK zu klicken.
Wieder öffnet sich ein neues Fenster, wo man gewisse Optionen wählen oder deaktiviert lassen kann.
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Align Source Images:
Wählt man diese Option, dann richtet Photomatix alle Quellbilder exakt deckungsgleich miteinander aus. Da wir aber unsere Kamera auf einem stabilen Stativ hatten, brauchen wir diese Option nicht. Nur bei Freihandaufnahmen sollte man diese Option wählen, dann aber die untere von den 2 Möglichkeiten.

Remove Ghosts:
Nur anhaken, wenn Bewegung in Euren Bildern vorhanden ist (Personen, Autos, Blätter, Wellen, Wolken etc.) Dann aber die manuelle Version wählen, weil die flexibler ist und sauberer arbeitet.

Remove Noise und Remove Chromatic Aberrations:
Brauchen wir nicht, weil wir das Entrauschen und Reduzieren der Chromatischen Aberrationen vorher schon erledigt haben. Sollten beim anschließenden Tone Mapping wieder solche Dinge sichtbar werden, kann man sie bei der Nachbearbeitung in Photoshop & Co. meist besser bereinigen. In den meisten Fällen wähle ich daher hier nichts aus.
Nun noch ein Klick auf OK, und Photomatix verrechnet unsere Einzelbilder zu einer 32 bit HDR-Datei. Die sieht dann so aus:
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Bitte nicht erschrecken, wir haben nichts falsch gemacht!
Handelsübliche Monitore können 32 bit-Fotos nicht korrekt anzeigen, sondern sie sind nur bis zu einer Farbtiefe von 16 bit ausgelegt. Deshalb müssen wir eben im nächsten Schritt das Tone Mapping durchführen, damit diese 32 bit-Datei auf 8 oder 16 bit komprimiert wird.

Wenn Ihr wollt, könnt Ihr diese 32 bit HDR-Datei separat abspeichern. Dann habt Ihr viel Zeit gespart, wenn Ihr später das Tone Mapping erneut durchführen wollt. Denn alle unsere Vorbereitungen stecken dort ja schon drin.

Nun wird es richtig spannend, wir kommen zum Tone Mapping in Photomatix.